Kapitel 13

  • Der Fallensteller
 - auf OYJO!

Während Anke Frerichs und Werner Vollmers im Büro schwitzten, hatte Claas Thiessen sein Ziel fast erreicht. In freudiger Erwartung steckte er sein iPhone wieder in seine Hosentasche und stieg weiter die kleine Anhöhe hinauf. Sein Weg hatte den 35-Jährigen nach Ohmstede an den Hochheider Weg geführt. Gespannt sah er sich um. Keine Menschenseele in der Nähe. Nur auf dem rechts unter ihm liegenden Sportplatz tobten ein paar Kids und spielten Fußball.

Die Sonne schien wärmend vom Himmel. Der Sommer hatte erneut einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Er wischte sich ein paar verklebte Strähnen seiner hellbraunen Haare aus der Stirn und ging weiter auf dem gepflasterten Weg in Richtung seines Ziels. Links neben ihm ragte die massive Schallschutzmauer der Autobahn auf. In der Ferne konnte er das leise Gegröle von Kindern, die sich im Freibad am Flötenteich vergnügten, vernehmen. Er hatte den Scheitelpunkt des kleinen Bergs fast erreicht. Nur noch wenige Schritte.

Unter Freunden nannten sie die eher mickrige Anhöhe nur »Mount Ohmstede«. Erneut schaute er sich um. Niemand da. Er suchte nach irgendeinem Zeichen, einem Wegweiser oder einem anderen verdeckten Hinweis, der ihm den Weg weisen könnte. Er war sich sicher, hier irgendwo musste es sein. Sein Blick fiel auf eine kleine Lücke zwischen den Büschen.

Hier war bereits vor ihm jemand durchs Unterholz gegangen. Er verließ den Weg und trat vorsichtig auf den unscheinbaren Pfad. Nur zwei bis drei Schritte weiter zeichneten sich vor ihm bereits die regelmäßigen Stufen der Schallschutzwand ab.

Vorsichtig fing er an zu suchen. Seine Anspannung stieg. Plötzlich ein Geräusch hinter ihm. Er fuhr zusammen. Ein Fahrradfahrer sauste an ihm vorbei, ohne ihn auch nur bemerkt zu haben. Claas Thiessen wischte sich erleichtert ein paar Schweißtöpfchen von der Oberlippe und versuchte sich zu beruhigen. Er wandte sich wieder den Fächern in der Mauer zu und untersuchte sie weiter, indem er mit der Hand vorsichtig hineingriff und sie abtastete. Die ersten fünf Felder brachten keinen Erfolg. Dann fühlte er etwas. Die glatte, runde Oberfläche des gesuchten Behältnisses schmiegte sich glatt und kühl in seine Hand. Freudig erregt zog er das reagenzglasähnliche Röhrchen aus seinem Versteck. Ein Gefühl des Triumphes machte sich in ihm breit. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte. Vorsichtig öffnete er den Schraubverschluss und versuchte den Inhalt ebenso vorsichtig auf die Fläche seiner linken Hand herauszuschütteln. Jedoch ohne Erfolg. Er blickte seitlich in das Röhrchen und konnte einen Zettel und etwas anderes erkennen. Behutsam schob er den kleinen Finger seiner rechten Hand in die Öffnung und versuchte das Papier gegen die Außenwand des Röhrchens zu drücken, um es dann herauszuziehen. Es klappte nicht. Nun bildeten sich einige Schweißtröpfchen auf seiner Stirn. Ein weiterer Versuch. Er drückte seinen Finger noch etwas tiefer in das Röhrchen. Wieder ein Fehlschlag. Er bekam es einfach nicht richtig zu fassen. Nun presste er seinen Finger förmlich in die kleine Öffnung.

Plötzlich zuckte er zusammen. Ein Stich. Unter Schmerzen zog er den Finger samt Zettel aus dem Röhrchen. Ein dicker Tropfen Blut tropfte von seinem Finger herab. Er brannte wie Feuer. Ein merkwürdiges Gefühl begann sich in ihm auszubreiten.

Er leckte das Blut von seinem Finger. Ihm wurde schwindelig. Unbeholfen taumelte er zwischen den Büschen zurück auf den Weg. Hilfesuchend schaute er sich um. Von weitem hörte er das leiser werdende Kreischen der spielenden Kinder vom Sportplatz. Seine Beine gaben nach. Das Röhrchen fiel zu Boden und zerbrach. Eine Art Spritze kullerte über den Boden. Claas Thiessen verlor das Bewusstsein. Keine drei Minuten später war er tot.

Der Zettel war auf den Boden gefallen. Auf ihm stand:

N5308312E00812507 und du bist tot!

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