13.Xi’an und Terrakotta Armee.
Unser Zug erreicht um 21:45 Uhr Xi’an, und dort wartet kein Reiseleiter auf uns! Also bleibt Jochen bei unserem Gepäck, und ich mache mich auf die Suche … nach wem eigentlich? Wir befinden uns auf dem neuen Bahnhof, und der hat 34 Bahnsteige und viele Ausgänge. Ich komme erfolglos zurück, aber inzwischen ist der Reiseleiter „Tan“ bei Jochen aufgetaucht. Da der neue Bahnhof außerhalb der 8,7 Mio. Einwohnerstadt gebaut wurde, sind wir erst eine Stunde später am Hotel.
Am nächsten Tag Besuch der Terrakotta Armee. Für die etwa 30 km benötigen wir eine Stunde. Uns fällt auf, dass der Fahrer in der Stadt eher „wild“ und mit ständigem Gehupe fährt. Auf der dreispurigen Autobahn eher „Schnecke“, selbst Lkw überholen uns links und rechts! Und auf dem Armaturenbrett fährt ein Bonsai Bäumchen (mit Deckchen) mit, der auch mit Wasser gegossen wurde.

Laut „Tan“ kamen vor Jahren noch 20.000 Besucher aus Deutschland, jetzt nur noch 2.000, das Interesse lässt nach. „Tan“ (59 Jahre) selbst war während einer Terrakotta Sonderausstellung zu DDR-Zeiten in Berlin (Ost) und hatte damals die Exponate Erich Honecker erklärt. Von der Ausstellung (und Forschungsarbeit, alles unter einem riesigen langen Dach) bin ich etwas enttäuscht, denn die vielen Menschen versperren einem oft die Sicht. Außerdem hatten wir zur Vorbereitung auf China eine Ausstellung in Bremen besucht, die war anschaulicher, übersichtlicher und informativer.
Während der Rückfahrt entschuldigt sich „Tan“ fast, dass so viele Leitungen oberirdisch (und quer durch die Bäume) sichtbar sind – die sollen alle noch in der Erde verschwinden! Nachmittags erkunden wir ohne Reiseleitung einen Teil der Innenstadt und stellen für uns fest, dieser Teil von Xi’an ist die bislang angenehmste Stadt zum Wohnen, und hier lässt es sich leben.