Dorf Edewecht

Foto: Gemeinde Edewecht

Der Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine im letzten Jahr sorgte in Deutschland für eines der zuwanderungsstärksten Jahre seit der Wiedervereinigung. Im Landkreis Ammerland wurden 2022 um die 1500 Vertriebene aufgenommen und im Frühjahr werden nochmals an die 1400 Personen erwartet. Dies stellt die Ammerländer Gemeinden und die Stadt Westerstede vor die Herausforderung entsprechenden Wohnraum für die Vertriebenen zu finden. Da der Angriffskrieg weiter anhält und auch weltweit immer mehr Menschen Schutz vor Krieg, Gewalt oder Unterdrückung suchen, haben sich der Landkreis Ammerland mit den zugehörigen Gemeinden und der Stadt Westerstede dazu entschlossen, eine Sammelunterkunft zu errichten. Dies soll die drohende Obdachlosigkeit von Vertriebenen verhindern. In der Gemeinde Edewecht wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule an der Straße „Auf der Loge“ eine passende Fläche gefunden. Hier soll im Laufe des Frühjahres 2023 ein Containerdorf „Dorf Edewecht“ entstehen und Wohnraum für bis zu 500 vertriebenen Personen bieten. Zurzeit (Stand: 11.01.2022) wird der Untergrund auf dem Gelände entsprechend hergerichtet und es werden die notwendigen Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser sowie Breitband verlegt. Ende Januar sollen die ersten Container angeliefert werden.

Neben den Wohncontainern werden auch Räumlichkeiten für die Verwaltung und das soziale Leben im Dorf geschaffen. Ein Betreiber soll mit der Leitung sowie der Sozial- und Kinderbetreuung und dem Betrieb der Erste-Hilfe-Station beauftragt werden. Hierfür werden mit zunehmender Belegung bis zu 20 Mitarbeitende eingestellt. Im Rahmen der letzten Informationsveranstaltung im Dezember 2022 wurde die neue Projektleitung des „Dorfes Edewecht“ vorgestellt. Der ehemalige Jugendamtsleiter und Ratsherr Wolfgang Dietrich sowie der ehemalige Hauptmann der Bundeswehr Wilhelm Marczewski werden diese Aufgabe übernehmen.

In den ersten Informationsveranstaltungen haben die Bürgerinnen und Bürger bereits einige Anregungen und auch Bedenken zur Umsetzung des „Dorfes Edewecht“ geäußert. Um die Anwohnerinnen und Anwohner in den weiteren Prozess zu integrieren, wird neben weiteren Informationsveranstaltungen auch ein Beirat gebildet.
Das „Dorf Edewecht“ soll keine dauerhafte Einrichtung werden. Die Nutzung ist auf zwei Jahre beschränkt, optional kann diese auf drei Jahre verlängert werden. In den anderen kreisangehörigen Gemeinden und der Stadt Westerstede werden aktuell ebenfalls Flächen gesucht, um gegebenenfalls weitere Sammelunterkünfte zu errichten. Es ist nun einmal nicht vorhersehbar, wie sich die Situation in den weiteren Monaten und Jahren entwickeln wird.

Kommentare

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

OYJO! Newsletter

Abonnieren und News direkt ins Postfach!

Dankeschööön!

Vielen Dank, dass du diese News gesendet hast!

Wir werden uns deinen Beitrag ansehen und bei OYJO! veröffentlichen.*
* = Wir können jedoch leider nicht garantieren, dass jeder Beitrag veröffentlicht wird.

Dankeschööön!

Vielen Dank, dass du uns über dein Event informiert hast!

Wir werden uns deinen Beitrag prüfen und dann bei unseren Events anzeigen.