Kapitel 36

  • Der Fallensteller
 - auf OYJO!

Es war mittlerweile früher Morgen. Es dämmerte bereits, und ein Gewitter entlud sich über der Stadt. Ein Konvoi aus drei Autos raste durch Wechloy in Richtung Ofen durch die Dunkelheit. Mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn rasten sie an der Universität, dem Mercedes-Händler und dem Einkaufszentrum vorbei. An der Autobahnbrücke ignorierten sie die roten Ampeln. Die Fahrerin eines gelben Mini Cooper Cabrios fuhr fast auf eine Verkehrsinsel auf bei dem Versuch, die Wagen schnellstmöglich vorbeizulassen. Besucher des McDrive-Schalters bei McDonald’s sahen ihnen aus ihren Autos heraus interessiert hinterher.

Im Inneren der Einsatzfahrzeuge stieg die Anspannung. Letzte Vorbereitungen wurden in hektischer Betriebsamkeit getroffen. Kugelsichere Westen wurden angelegt, Waffen und sonstige Schutzkleidung kontrolliert, vereinzelt wurden leise Gebete gemurmelt. Nur Anke Frerichs und Enno Melchert saßen schweigend daneben.

Werner Vollmers, der hinterherfuhr, hatte Schwierigkeiten, den zwei Passat Kombis der Polizei mit seinem Saab zu folgen. Beide Hände am Steuer, eine fast abgebrannte Zigarette zwischen den Fingern am Lenkrad eingekeilt, raste er den Einsatzfahrzeugen hinterher. Die Automatik des alten Diesels schaltete wild hoch und runter. Die Scheibenwischer schlugen unaufhörlich quietschend hin und her. Das Gebäude der Stadtbäckerei flog links an seinem Fenster vorbei. In einem mörderischen Tempo näherten sie sich ihrem Ziel, der Karl-Jaspers-Klink in Wehnen.

Eine einsame Fußgängerin konnte sich gerade noch mit einem Sprung auf den Gehsteig vor dem vorbeirasenden Konvoi retten und schubste dabei fast einen ganz in Schwarz gekleideten Fahrradfahrer in die Büsche neben dem Radweg. Er konnte gerade noch ausweichen. Verwundert blickten sie den davoneilenden Fahrzeugen nach. Die Frau fluchte lauthals und schleuderte den Polizeiwagen wütend eine leere Bierflasche hinterher, die klirrend auf der Straße zerbrach.

Der dünne, unscheinbare Mann wischte sich ein paar Regentropfen von seinen Brillengläsern, stieg auf sein Fahrrad und fuhr langsam, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, in Richtung Innenstadt davon.

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